Der Weiberwirtschaft-Adventskalender

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und aufgrund von Corona konnten wir Weiber uns nicht oft sehen. Wir haben versucht, uns die lange Zeit ohne Treffen hier und da mit Online-Meetings zu verkürzen. Aber so richtig dasselbe wie echte Treffen ist das dann doch nicht. Sogar unsere traditionelle Weihnachtsfeier muss dieses Jahr online stattfinden. Ich hab kurz überlegt, ob ich in den letzten Satz ein „leider“ einfügen sollte, dass unsere Weihnachtsfeier „leider“ online stattfinden muss… aber ich habe mich dagegen entschieden. Eigentlich bin ich ziemlich froh, dass wir uns überhaupt sehen können… dass es diese leicht zugänglichen technischen Möglichkeiten überhaupt gibt, mit denen man die Gemeinschaft pflegen kann.

Weil wir im alten Jahr noch etwas gemeinsam machen wollten, haben wir entschieden, einen Adventskalender ins Netz zu stellen. Jeden Tag öffnet sich ein Türchen, und dieser Blogpost verlängert sich um einen neuen Eintrag. Vierundzwanzig Beiträge so verschieden und vielfältig wie wir Weiber… mal lustig, mal praktisch, mal besinnlich.

Wir wünschen euch allen eine besinnliche Adventszeit und hoffen, dass ihr alle gesund bleibt.


Da so früh im Dezember die Weihnachtsbäckerei bestimmt noch nicht abgeschlossen ist, beginnen wir mit einem Rezept für leckere Zimtsterne…


Pop-Up Adventskranz

1. Zwei mal DIY festes Motivpapier oder selbst bemaltes festes Papier in 21x21cm zuschneiden2. Beide Teile, wie in der Abbildung gezeigt, abmessen, falten und schneiden
3. Den Deckel (6,9/7,2/6,9cm) an den markierten Flächen mit Kleber bestreichen und miteinander verkleben
4. Streichholzschachtel und Teelichter verschönern
5. Doppelklebeband im Durchmesser vom Teelicht zuschneiden und Teelichter befestigen.
Achtung! Nicht zu nah an die Mitte heran kleben
6. Das Innenleben vom Adventskranz mit Streichholzschachtel und Deko ausgestalten

Materialliste:
Doppelklebeband
Kleber
Schere
4 Teelichter
Streichholzschachtel
DIY Motivpapier oder selbst bemaltes festes Papier
Streumaterial wie Sternchen, Glitzer usw.

 

 


Die Morgenstimmung im Wald, der leichte Dunst, die Ausblicke auf ferne Bergrücken, das alles mischt sich mit einer inneren Weite. Ausgestreckt liegt der Tag vor mir.

(Christian Sauer, *1963, dt. Journalist, Autor, Coach)
(Foto Credit: Lucas Valtl)


Märchen vom Auszug aller „Ausländer“

(Ein Märchen von Helmut Wöllenstein)

Es war einmal, etwa drei Tage vor Weihnachten, spät abends. Über dem Marktplatz der kleinen Stadt kamen ein paar Männer gezogen. Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer die Worte „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“. Steine flogen in das Fenster des türkischen Ladens gegenüber der Kirche. Dann zog die Horde ab. Gespenstische Ruhe. Die Gardinen an den Fenstern der Bürgerhäuser waren schnell wieder zugefallen. Niemand hatte etwas gesehen.

„Los kommt, wir gehen.“ „Wo denkst Du hin! Was sollen wir denn da unten im Süden?“ „Da unten? Da ist doch immerhin unsere Heimat. Hier wird es schlimmer. Wir tun, was an der Wand steht: ‚Ausländer raus‘!“

Tatsächlich: Mitten in der Nacht kam Bewegung in die kleine Stadt. Die Türen der Geschäfte sprangen auf. Zuerst kamen die Kakaopäckchen, die Schokoladen und Pralinen in ihrer Weihnachtsverkleidung. Sie wollten nach Ghana und Westafrika, denn da waren sie zu Hause. Dann der Kaffee, palettenweise, der Deutschen Lieblingsgetränk: Uganda, Kenia und Lateinamerika waren seine Heimat.

Ananas und Bananen räumten ihre Kisten, auch die Trauben und Erdbeeren aus Südafrika. Fast alle Weihnachtsleckereien brachen auf. Pfeffernüsse, Spekulatius und Zimtsterne, die Gewürze aus ihrem Inneren zog es nach Indien. Der Dresdner Christstollen zögerte. Man sah Tränen in seinen Rosinenaugen, als er zugab: Mischlingen wie mir geht’s besonders an den Kragen. Mit ihm kamen das Lübecker Marzipan und der Nürnberger Lebkuchen.

Nicht Qualität, nur Herkunft zählte jetzt. Es war schon in der Morgendämmerung, als die Schnittblumen nach Kolumbien aufbrachen und die Pelzmäntel mit Gold und Edelsteinen in teuren Chartermaschinen in alle Welt starteten. Der Verkehr brach an diesem Tag zusammen … Lange Schlangen japanischer Autos, vollgestopft mit Optik und Unterhaltungselektronik, krochen gen Osten. Am Himmel sah man die Weihnachtsgänse nach Polen fliegen, auf ihrer Bahn gefolgt von den Seidenhemden und den Teppichen des fernen Asiens.

Mit Krachen lösten sich die tropischen Hölzer aus den Fensterrahmen und schwirrten ins Amazonasbecken. Man musste sich vorsehen, um nicht auszurutschen, denn von überall her quoll Öl und Benzin hervor, floss in Rinnsalen und Bächen zusammen in Richtung Naher Osten. Aber man hatte ja Vorsorge getroffen.

Stolz holten die deutschen Autofirmen ihre Krisenpläne aus den Schubladen: Der Holzvergaser war ganz neu aufgelegt worden. Wozu ausländisches Öl?! – Aber die VW’s und BMW’s begannen sich aufzulösen in ihre Einzelteile, das Aluminium wanderte nach Jamaika, das Kupfer nach Somalia, ein Drittel der Eisenteile nach Brasilien, der Naturkautschuk nach Zaire. Und die Straßendecke hatte mit dem ausländischen Asphalt auch immer ein besseres Bild abgegeben als heute.

Nach drei Tagen war der Spuk vorbei, der Auszug geschafft, gerade rechtzeitig zum Weihnachtsfest. Nichts Ausländisches war mehr im Land. Aber Tannenbäume gab es noch, auch Äpfel und Nüsse. Und die „Stille Nacht“ durfte gesungen werden – Allerdings nur mit Extragenehmigung, das Lied kam immerhin aus Österreich!

Nur eines wollte nicht in das Bild passen: das Kind in der Krippe, sowie Maria und Josef waren geblieben. – Ausgerechnet drei Juden! Wir bleiben, hatte Maria gesagt, denn wenn wir aus diesem Land gehen, wer will ihnen dann noch den Weg zurück zeigen – zurück zur Vernunft und zur Menschlichkeit?



Habt ihr gewusst wo der „Nikolaustag“ herkommt?
Wir wünschen uns allen einen schönen 2. Advent und einen wundertollen Nikolaustag!


Ein leckeres Lieblings-Weihnachtsplätzchen-Rezept:
Mandelplätzchen


Die Rilke-Liebhaberinnen sind zahlreich in der WW 🙂


Ein Blick über den Tellerrand schadet nie… auch nicht, wenn es der Weihnachtsteller ist.


Eine schöne Weihnachtsstern-Bastelanleitung…



Bedenke, ein Stück des Weges liegt hinter dir, ein anderes Stück hast du noch vor dir. Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken, aber nicht, um aufzugeben.

(Augustinus von Hippo, 345-430 n.Chr.)

(Foto Credit: Lucas Valtl)


Habt alle einen bezaubernden & geruhsamen Adventssonntag…




Bastelanleitung: Teekanne als Geschenkverpackung

1. Vorlage ausdrucken
2. Vorlage mit Klebestift auf Tonkarton kleben, dann ausschneiden
3. Fertige Schablone auf DIY Motivpapier oder selbst bemaltem festen Papier legen und abzeichnen
4. Teekanne ausschneiden, Loch im Deckel mit einem Locher ausstanzen
5. An den Falzkanten entlang falten, die Seitenlaschen nach innen hin festkleben, trocknen lassen
6. Fünf bis sechs Teebeutel hineingeben
7. Nach Herzenslust dekorieren

Materialliste:
Teebeutel
Tonpappe oder festes Papier
Schere und Locher
Kleber
Festes DIY Motivpapier
oder selbst bemaler Tonkarton
Deko wie Christbaumkugeln, Bänder, Sterne usw.

Die Vorlage zum Ausdrucken kannst du dir hier als PDF herunterladen.




Lockdown und noch nicht alle Geschenke gekauft?
Noch keinen Baum?
Nicht alle Kugeln am Baum? 😉
Einfach ruhig bleiben… das wird schon! 🙂


Mit dieser wunderbaren kleinen Geschichte wünschen wir euch einen ebenso wunderbaren 4. Advent…





Wir Weiber wünschen euch und uns geruhsame und fröhliche Weihnachtstage, tankt eure Akkus auf im Kreise eurer Lieben und bleibt gesund!

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