Das besondere Portrait: Christine Thomssen-Betz

In eine Großfamilie und christliche Gemeinschaft hinein geboren, wurde mir der Umgang mit Menschen quasi in die Wiege gelegt. Einige Schicksalsschläge haben mich bereits in meiner frühen Kindheit dazu gebracht, mich auf selbständige und eigenverantwortliche Füße zu stellen. Trotz aller Widrigkeiten und unmenschlichen Erfahrungen  hatte ich stets ein großes Interesse daran, mich mit  meinen Mitmenschen und meinem sozialen Umfeld auseinanderzusetzen. Positive innere Bilder konnte ich entstehen lassen und habe daraus Kraft und Mut geschöpft.

Mit 17 Jahren spielte ich bereits seit einigen Jahren erfolgreich Basketball und stand Modell für Katalogwerbung im Bereich Strumpfhosen. Nach der Pflichtschulzeit begann ich eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten, die ich wegen eines folgeschweren Unfalls abbrechen musste. Ebenfalls konnte ich kein Basketball mehr spielen und auch das Modellstehen musste ich aufhören.

Belohnt für all die Verzichte, fühlte ich mich durch die Geburten meiner 5 Kinder. Ein Geschenk, welches für mich noch heute den größten Reichtum bedeutet. Während der Jahre als Mutter habe ich in Teilzeit vor allem in Kindergärten als pädagogische Ersatzkraft gearbeitet und so die pädagogische Arbeit mit Kindern kennen gelernt. Das kunst-, musik- und theaterpädagogische Arbeiten war mir in besonderer Weise immer sehr wichtig und es zeichnete mich in meiner Arbeit aus. Ein paar Jahre arbeitete ich im Geburtshaus „Die Oase“ in Wuppertal als gute Fee des Hauses. Dort war ich für die administrativen Aufgaben zuständig und durfte auch hier viele hilfreiche Erfahrungen für mein weiteres Leben sammeln.

Mit 34 Jahren habe ich dann die Ausbildung zur Erzieherin absolviert, um mich in der Arbeit mit Kindern auf professionelle Füße zu stellen. Während meiner Ausbildung bin ich zu einer Müttergenesungskur gefahren. Dort habe ich angefangen meine Schicksalsschläge mittels der Malerei zu verarbeiten. Die Malerei diente mir in den Folgejahren bis heute stets als Ausdrucksmittel für meine Gefühlswelt, meine Eindrücke und Erlebnisse. Das außergewöhnliche Erleben von Farben wenn ich z.B. Töne gehört habe oder einen Raum betrat hat mich immer begleitet und meine Welt um ein vielfaches bereichert. Heute weiß ich, dass ich Synästhetikerin bin 🙂 .

Nach meiner Ausbildung zur Erzieherin, habe ich an einer freien Kunstakademie den Beruf der bildenden Künstlerin erlernt und noch während der Ausbildung die Kunstwerkstatt „Rhythm&Arts, Werkstatt für Tanz, Theater, Kunst und Musik“ als nebenberufliche Selbstständigkeit gegründet. Hauptberuflich habe ich schnell leitende Positionen übernommen und dadurch weitere wertvolle Erfahrungen gesammelt. Tolle Jobs als bildende Künstlerin, der Verkauf meiner Bilder, Auftragsarbeiten, die Kurse in meinem Atelier und die pädagogische Arbeit mit Kindern trieben mich immer weiter vorwärts, sodass ich entschied meine erlernten Berufe unter einem Dach zu vereinen und mich ganz auf selbständige Füße zu stellen. Ich gründete mit meiner Tochter zusammen „Ein Haus für Kinder“, in dem wir am Vormittag U3 Kinder betreuen und am Nachmittag Kunstkurse anbieten.

In diesem Jahr habe ich nach vier langen und anstrengenden Jahren mein Studium zur Kunsttherapeutin beendet. Ich arbeite in diesem Bereich bereits mit Kindern und Senioren und freue mich, auch diesen Beruf in unserem kleinen Unternehmen ausüben zu können.

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